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Hi! Ich bin Rebecca.

Wenn alle vorgegebenen Wege in einer Sackgasse geendet sind, dann gibt es nur noch einen Weg: Deinen ganz eigenen.

Ganz unabhängig davon, was Dich von Dir entfernt haben mag – Stress, Angst, Scham – auch für Dich gibt es Sicherheit, Verbundenheit und Souveränität.

Mit Hilfe von körperorientierten Methoden zur Auflösung von frühen Bindungsverletzungen, kulturellen Prägungen und ausgedienten Überlebensstrategien schaffen wir einen fruchtbaren Boden für Dich.

Für tiefe Wurzeln. Für neues Wachstum. Für Deinen Weg.

Meine Geschichte

1987 erscheint ein Weltbestseller: Nicht ohne meine Tochter von Betty Mahmoody. Ich sehe das Buch ganz deutlich vor mir: broschiert, weiß, der Titel in lila Blockbuchstaben, die schwarz-weiß Aufnahme einer verschleierten Frau darüber, die direkt in die Kamera blickt. 1987 ist das erste Jahr, das ich ohne meine Mutter verbringe. Viele sollen folgen. Meine Mutter ist nicht gestorben, sie ist auch nicht etwa krank, nichts hält sie fern von mir und meiner kleinen Schwester. Meine Mutter ist freiwillig gegangen, als ich fünf Jahre alt war. Wir haben sie frühmorgens zum Flughafen gebracht. Mein Vater, ich und meine zweijährige Schwester, nicht wissend, dass sie gar nicht plante, von ihrem Herbsturlaub zurückzukehren. 

Jahre später, ich bin inzwischen 18 Jahre alt, stehe ich in einer luftigen Küche auf einer griechischen Insel. An den Küchenschrank geklebt, Zeugnisse einer glücklichen Familie: ein Stundenplan, Kinderzeichnungen, Fotos von Familienfeiern. Dazwischen ein gelöstes Lachen und funkelnde Augen unter einem Sonnenhut aus Stroh. Meine Mutter am Strand von Krioneri. Die lebenslustige Frau auf diesem Bild habe ich leider nicht dauerhaft finden können. Ich habe noch lange gesucht, war noch oft in Griechenland. Auf der Suche nach Kindheitserinnerungen, nach Anzeichen von irgendetwas, dass uns verbindet. 

Damals, am Flughafen. Mein Blick hätte ihr deutlich gesagt, dass ich sie und ihre Pläne durchschaut hatte. Das ist natürlich Unsinn. Und wenn nicht, hatte ich im Alter von fünf Jahren eine deutlich bessere Intuition, als im weiteren Verlauf meines Lebens. Oft habe ich mich in Situationen wiedergefunden, in denen bei einer gesunden, unverletzteren Frau alle Alarmglocken geschrillt hätten. Hätten schrillen müssen – laut und durchdringend. Zum Weglaufen eindringlich. Bei mir schrillte nichts. Weglaufen war etwas für meine Mutter. 

Ich würde gerne erzählen, dass meine Mutter glücklich geworden ist mit ihrem neuen Leben im Süden. Dass sie wenigstens eine Art feministischen Sieg davongetragen hat. Dass das Meer ihr die Freiheit geschenkt hat, die sie sich vermutlich erhofft hatte, als sie sich aufmachte, einen Neustart zu wagen. Noch jung genug und wieder frei. Ohne mich. Mit einem neuen Mann. Einem neuen Job. Einer neuen Sprache.

Die Wahrheit ist: Keine:r von uns ist unbeschadet aus der Sache herausgekommen: Meine Mutter nicht, und nicht mein Vater. Nicht meine Schwester. Nicht meine Oma, die bei uns im Haus wohnte und keine Worte hatte, um mir beizubringen, dass Mama nicht mehr wiederkommt. Dass sie nicht tot ist, sie aber auch nicht will, dass wir sie besuchen kommen. Dabei wusste ich ganz genau, wo sie war. Ich habe in eben dem Meer schwimmen gelernt, auf das meine Mutter jeden Morgen schaut, wenn sie ihren ersten Kaffee des Tages trinkt. Sie ist oft schon vor dem ersten Sonnenstrahl auf den Beinen. Füttert die Hunde, die Katzenbabys, geht später über die Straße, um den Tag mit einem Sprung ins Wasser zu begrüßen. Bevor sie sich in ihre Uniform wirft, um am Flughafen eine neue Gruppe Touristen in Empfang zu nehmen.

So, wie Kinder das eben tun. Allerdings glaubte ich noch etwas anderes verstanden zu haben: Wenn ich nur besser in das neue Leben meiner Mutter gepasst hätte, hätte sie mich ganz sicher mitgenommen. Ich war eine Belastung. Ich war schwierig. Ich war fünf. Daran konnte ich arbeiten. Ich konnte besser werden. Erwachsen. Unkompliziert. Selbstständig. Unsichtbar. Handgepäck. Irgendwo zwischen nicht ohne meine Tochter und ich möchte noch nicht einmal ein Umgangsrecht gab es eine Aufgabe für mich. Eine Aufgabe, die meine neuen Lebensumstände erheblich erschwerten. Und meine Oma, mein sicherer Ort, wurde langsam dement, ein Nicht-Ort.

Ich sitze in einer Klinik für Psychosomatik. Forschende graue Augen fragen, wie es mir geht. Ich bin gerade erst angekommen, noch keine halbe Stunde hier. Und plötzlich bricht es aus mir heraus. Die grauen Augen schieben mir eine Schachtel mit einzeln entnehmbaren Taschentüchern über den Tisch. Ich entnehme eine trotzige Handvoll Tücher und versuche, den Tränenstrom zu ersticken. Versuche, nicht kompliziert zu sein. Keine Belastung. Erwachsen. Ich bleibe sechs Wochen. Am Ende. Ein Neuanfang.

Mein Körper hatte mir das Unsichtbarmachen bereits früh ausreden wollen. Mit 16 Jahren bekam ich Klaustrophobie. Panikattacken und gleichzeitig unsichtbar, unkompliziert, unangestrengt sein – das schließt sich leider gründlich aus. Ich fühlte mich verraten, von mir selbst. Ich musste noch besser werden. Ich verstand die Sprache meines Körpers nicht. Und so gingen wir getrennte Wege. Ich und mein Kopf machten weiter. Alles. Trotzdem. Ich machte mein Abitur, später, aber trotzdem. Ich führte ungesunde Beziehungen, trotzdem. Ich war grenzenlos, geduldig und nachsichtig, trotzdem. Ich studierte, saß im vollbesetzten Hörsaal, trotzdem. Ich fuhr Zug, trotzdem. Ich lächelte, trotzdem. Ich kämpfte, mit mir. Schleppte meine Psychosomatik mit, wohin auch immer ich ging. Das war mehr als anstrengend. Ich wusste noch nichts über Traumafolgen und Bindungsverletzungen. Nichts über das Nervensystem und die Weisheit des Körpers. Ich wusste nur, dass es ein unerschlossenes Areal in mir gibt, nicht kartiert, nicht ausgeschildert – und dass ich ganz sicher nicht hatte, was es brauchte, um dieses Areal zu erschließen.

Das war vor bald sieben Jahren.

Und dann, nachdem ich endlich den Griff um mein Herz lockern konnte, begann ich zu mir selbst zurückzufinden. Erst durch Dinge, die mir schon als kleines Mädchen Freude gemacht haben. Malen zum Beispiel. Tanzen. Im Wald sein. Und: Geschichten. Mythologie. Schreiben.

Ich begann, meine eigene Geschichte aufzuschreiben. Radikal meine eigene Perspektive einzunehmen. Meine eigenen Gefühle ernst zu nehmen. Ich stellte fest: Je mehr ich schreibe, desto mehr kann auch mein Körper loslassen. Je mehr ich tanze, desto mehr Emotionen können sich bewegen. Je mehr ich male, desto mehr sehe ich.

Und so begann ich zu heilen. Nicht schnell. Sondern so langsam, dass ich die Veränderung wirklich wahrnehmen und ihr vertrauen konnte. Es wurde leichter, für mich stimmige Entscheidungen zu treffen. Mich mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun. Darunter ganz wunderbare Lehrer:innen, von denen ich viele wissenschaftliche Erklärungen und Theorie gelernt habe, die nicht nur mein (Bindungs-) Trauma erklären, sondern auch Wege hin zu Integration und Embodiment eröffnen. Für einzelne Menschen, kleine Gruppen und ganze Gesellschaften; irgendwann. Ihnen verdanke ich Inspiration und Techniken, aber auch die Ermutigung, meine heutige Arbeit aufzunehmen.

Doch vor allem habe ich eines gefunden: einen Sinn in meiner Geschichte.

Ich weiß nicht genau, wer das gesagt hat. Ich glaube, es war C.G. Jung. Doch wer immer es war, es steckt ein wahrer Kern darin. Ich würde sogar noch ergänzen: Leiden ist Schmerz ohne Zeugen. Das ist es, was uns einsam macht. Dass wir glauben, unseren Schmerz, unsere Ängste, unsere Unsicherheiten verstecken zu müssen, um geliebt und zugehörig zu sein. In meinen Augen ist dies die größte menschliche Tragödie von allen.

Deshalb habe ich mich entschieden meine Lichtung zu öffnen und einen Raum zu kreieren für Suchende. Für Dich. Für wenn Du bereit bist, Dich auf den Weg zu machen zurück zu Dir.

Du bist hier willkommen.

Wenn ich heute meine Geschichte(n) teile, tue ich das immer mit der Intention, anderen Mut zu machen. Damit alle, die sich gerade erst auf den Weg zurück zu sich selbst gemacht haben, sich weniger alleine fühlen.

Deshalb hier ein kleiner Nachtrag über Mütter, Väter und unsere Kultur:

  • Unsere Mütter, Väter und Bezugspersonen konnten uns nur geben, was sie selbst bekommen und/oder erfahren haben.
  • In der Heilung von Bindungsverletzungen geht es ganz oft nicht um falsch oder richtig – öfter geht es um den Mangel oder das Vorhandensein von Kapazität, Raum und Wissen.
  • Wir sind nicht hier, um unsere Mütter, Väter und Bezugspersonen zu heilen. Es gibt innere Arbeit, die muss jede:r selbst tun.
  • Aber: Wir alle heilen in Beziehung. Auch Du. Du kannst mit einer Person anfangen. Diese Person kannst Du selbst sein. (Hier kommt die somatische Arbeit ins Spiel.)
  • Das Patriarchat & die konsumorientierte, lineare Höher-Schneller-Weiter-Kultur in der wir leben, prägt uns alle.
  • Es gibt viel zu verlernen, wieder zu er-innern und zu verkörpern… Mensch für Mensch, Frau für Frau, Körper für Körper, Nervensystem für Nervensystem.

Mein Studium & meine Ausbildung:

noch bis Dezember 2024: Integrative Somatic Trauma Therapy Certification – embody lab

noch bis Januar 2025: Mentorship Women and Mythology – Maria Souza

The Path to Healing Trauma – Peter A. Levine, PhD

Regenerative Alchemy Somatic Coach Training & Certification – Dr. Sarah Coxon

Maiden to Mother Teacher Training 4.0 und 5.0 – Sarah Durham Wilson

Intentional Creativity & Women’s Circle Guide – Musea University

Germanistik & Geschichte; Schwerpunkt Literaturwissenschaft – Heinrich Heine Universität Düsseldorf und Universität Duisburg-Essen

Einflüsse und Inspiration für meine Arbeit:

Dr. Clarissa Pinkola Estés

HAKOMI – Manuela Mischke-Reeds

Somatic Archeology – Dr. Ruby Gibson

Jaguar Work – Kimberly Ann Johnson

Maureen Murdock

Polyvagal Theory – Stephen W. Porges & Deb Dana

V, formerly Eve Ensler