Embodiment Bedeutung: Warum dein Körper mehr ist als ein Trend
Embodiment ist das neue Schwarz – oder?
Embodiment ist in aller Munde. Resilienz, Traumasensibilität und Nervensystemregulierung sind keine Nischenthemen mehr, sondern angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Und das ist großartig! Denn es bedeutet, dass Themen wie Körperweisheit, Zykluswissen und die enge Verbindung zwischen Körper und Psyche endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.
Doch leider kursieren auch Missverständnisse. Bestimmt bist du auch schon über Aussagen wie „der Körper hat eine eigene Weisheit“ gestolpert – als wäre das etwas, das irgendwo da draußen existiert und auf uns wartet. Für mich gibt es nicht einfach „die“ Körperweisheit – es gibt deine Körperweisheit!
Dein Körper spricht – hörst du ihm zu?
Wir alle haben unseren eigenen, einzigartigen Körper. Mit seinen Erinnerungen, Erfahrungen und Bewegungen. Und doch behandeln wir ihn oft so, als sei er ein Anhängsel – eine Maschine, die einfach funktionieren soll. Kein Wunder, dass wir uns selbst oft gar nicht mehr richtig spüren. Dabei ist unser Körper immer bei uns, im Hier und Jetzt, und kann in genau diesem Moment erlebt werden. Nur vergessen wir das im Alltag ganz oft.
Deshalb frage ich dich: Was brauchst du vielleicht gerade?
- Ein Glas Wasser?
- Eine Tasse Tee?
- Warme Socken?
- Eine Pause?
- Einmal tief durchatmen und dich strecken?
Was auch immer es ist – nimm dir etwas Zeit dafür. Dieser Blogartikel wartet hier auf dich.
Das ist das eigentlich Schöne an der Arbeit mit unserem Körper – du kannst jederzeit in Beziehung mit deinem Körper gehen. Genau hier, in diesem Moment. Deine beste Freundin fragst du ja vermutlich auch, wie es ihr heute geht, selbst wenn du weißt, wie es ihr letzte Woche gegangen ist, als ihr euch getroffen habt.
Und dasselbe kannst du auch mit deinem Körper machen. Du kommst immer wieder über den Tag hinweg zu ihm zurück. Wenn du magst, kannst du dir am Anfang einen Timer einrichten oder dir eine Erinnerung in deinen Kalender eintragen. Das klingt vielleicht ein bisschen albern, aber versuch es einfach! Jede neue Gewohnheit braucht erst einmal Übung.
Mit der Zeit baust du auf diese ganz simple Art Vertrauen auf in deinen Körper. Und nach einer Weile brauchst du keine Erinnerungen mehr, um immer mal wieder in dich hineinzuhören und dir zu geben, was Du brauchst.
Es muss nicht gleich das ganz große Selbstliebe-Paket sein!
Für den Anfang ist es schon richtig gut, dir selbst mit Interesse zu begegnen und dich nicht immerzu zu bewerten.
Embodiment bedeutet, langfristig eine bewusste, liebevolle Beziehung zu deinem Körper aufzubauen. Genau so, wie er gerade ist. Manchmal bedeutet es jedoch auch, schmerzhafte Erfahrungen anzuerkennen, zu integrieren und auf diese Art zu heilen.

Dein Nervensystem: Die Brücke zwischen dir und der Welt
Es kann es uns auch aus tiefgreifenden Gründen schwerfallen mit unserem Körper in Kontakt zu sein. Vielleicht, weil dein Körper alte Überlebensstrategien und Traumafolgen für dich trägt. Dann könnte für dich eine weitere Ebene deiner Embodiment-Reise sein, dich mit deinem Nervensystem anzufreunden.
Wir erleben die Welt durch unseren Körper, das Freudvolle und das Schmerzhafte. Unser Nervensystem ist dabei unser Sicherheitsbeauftragter, wenn du so willst. Seine größte Aufgabe ist, dich jederzeit zu sichern und am Leben zu erhalten.
Wenn Du diese Zeilen liest, hat dein Nervensystem einen wirklich guten Job gemacht!
Unsere Körper sind dazu gemacht, mit dem Fluss des Lebens zu gehen. Und besonders unsere Nervensysteme sind wahre Wellenreiter! Manchmal passiert es jedoch, dass wir die Welle nicht vom Beginn eines herausfordernden Ereignisses über die höchste Aktivierung bis hin zum Ausklang und zur Rückkehr in die Entspannung zu Ende „reiten“. Dann bleiben wir stecken und unser Nervensystem bleibt in Teilen in einer Überlebensreaktion gefangen.
Das führt ganz oft dazu, dass wir auch in für unseren Verstand völlig harmlosen Situationen „überreagieren“, d.h. nicht mehr bewusst entscheiden, sondern automatisch reagieren. Dieses „automatisch reagieren“ ist ganz oft unser Nervensystem, das uns schützen möchte.
Vielleicht kennst du diese oder eine ähnliche Situation auch von dir? Du bist eigentlich richtig gut vorbereitet bist auf die Präsentation im Meeting. Du weißt, was du sagen möchtest, bist voll im Thema. Das ist dein Moment! Und auf einmal trifft dich doch die Panik, du willst nur noch weg, dich verkriechen und am liebsten alles absagen… Eventuell meldest du dich sogar krank und verpasst die Gelegenheit zu zeigen, was du kannst. Im ersten Moment bist du erleichtert, doch nach einer weile fühlst du dich schlecht, bist enttäuscht von dir, hältst dich für eine Versagerin.
Dein Nervensystem unterscheidet nicht zwischen einem Tiger, der dich fressen könnte oder einer Präsentation im Job. Dein Nervensystem möchte dich retten, im Zweifel auch vor Zahnarztbesuchen, romantischen Beziehungen, Karrieresprüngen…
Wenn wir unser Nervensystem besser kennenlernen, können wir feststellen: Wir sind nicht unsere Reaktionen. Das kann eine große Erleichterung sein! Und gerade in dieser Erkenntnis könnte auch für dich ein Schlüssel zu mehr Selbstmitgefühl und auch zu mehr Selbstbestimmung liegen.
Für mich war das Wissen um die natürliche Intelligenz unseres Nervensystems jedenfalls ein großer Meilenstein damals und ist mit ein Grund dafür, dass ich heute mein Somatic Coaching anbiete.
Dein Kopf ist nicht Dein Feind – sondern Teil des Teams
Eventuell kennst du auch das? Diesen Wunsch, endlich „aus dem Kopf raus“ zu kommen, raus aus dem Gedankenkarussell, dem ständigen Analysieren?
Ich verstehe das nur zu gut! Mein Kopf führt ebenfalls ein ziemliche ausgeprägtes Eigenleben… Aber „aus dem Kopf raus“ impliziert, dass der Kopf nicht zum Körper gehört. Dabei kann unser Verstand ein wertvoller Verbündeter sein – wenn wir ihm die richtige Aufgabe geben.
Embodiment bedeutet nicht, den Kopf abzuschalten. Sondern ihn mit dem Körper zusammenzubringen. Wenn du lernst, deine Körperweisheit in Entscheidungen einzubeziehen, kannst du intuitiver, klarer und stimmiger handeln. Deine Intuition – die in meinen Augen eng mit deinem Nervensystem verbunden ist – wird so zu einem zuverlässigen Kompass.
Embodiment ist mehr als ein Trend – es ist dein Fundament
Wenn du erschöpft oder dauerhaft sehr angespannt bist, kannst du keine klaren Entscheidungen treffen. Dein Nervensystem gerät in den Überlebensmodus, Gedanken drehen sich im Kreis, Zweifel nagen an dir: Mag ich meinen Job? Meine Beziehung? Meinen Haarschnitt? Mein Zuhause? Mein Leben?
Deshalb ist es so wichtig, dir zuallererst zu erlauben, richtig gut für dich zu sorgen. Embodiment bedeutet, dich zu nähren, zu erholen und wieder in Kontakt mit deiner Lebendigkeit zu kommen.
Wenn du sicher mit deinem Körper verbunden bist, findet auch deine Energie wieder ein Zuhause. Deine Klarheit kehrt zurück. Deine Präsenz wird stärker. Und plötzlich fühlst du dich vielleicht nicht durchweg gut – dafür jedoch wirklich lebendig. Deshalb ist Embodiment mehr als ein Trend – es ist der Boden auf dem du gehst. Jeden Tag.
Wenn du dich jetzt fragst, ob ein körperzentriertes Coaching mit mir eventuell das Richtige auf deiner Embodiment-Resise sein könnte, buche gerne hier deinen kostenfreien und unverbindlichen Kennenlernen-Call über mein Calendly. Im Gespräch können wir gemeinsam herausfinden, was dir guttun könnte. Oder schreibe mir einfach deine Fragen und Gedanken in die Kommentare.